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Wissen
Politische Kommunikation

Politische Interessenvertretung erinnert stark an Diplomatie

Politische Interessenvertretung im politischen und gesellschaftlichen Umfeld ist das strategische Management von Entscheidungsprozessen. Wie funktioniert politische Interessenvertretung? Durch strategische Public-Affairs wird das Umfeld kontinuierlich auf sein Risikopotenzial hin analysiert. Besteht Handlungsbedarf, wird eine Strategie für aktives Politik-Management im Sinne politischer PR und Lobbying entwickelt. Es geht um politische Einflussnahme.
Die politische Interessenvertretung eines Unternehmens durch Public Affairs unterscheidet sich damit von klassischer Unternehmenskommunikation. Klassische Konzepte der Unternehmenskommunikation wollen mit Werbung und Public Relations das Unternehmen und seine Leistungen darstellen. Alle Kommunikationsmaßnahmen und -instrumente zielen darauf ab widerspruchsfrei zu zeigen, wer man ist und was man kann.
Politische Interessenvertretung erinnert stark an Diplomatie, also die Kunst der Verhandlungsführung zwischen bevollmächtigten Repräsentanten verschiedener Stakeholdergruppen. Politische Interessenvertretung bezieht sich wie Public Affairs meist auf klassisches Lobbying und Stakeholdermanagement, also die Pflege der Beziehungen durch Konsultationen über Angelegenheiten wie Gesetzgebungsprozesse und wirtschaftliche oder gesellschaftliche Kontroversen. Politische Interessenvertretung wird  in der Regel durch Verbandsvertreter, Kommunikationschefs und immer auch vom Vorstand bzw. Geschäftsführer eines Unternehmens verantwortet. In den letzten Jahren werden zunehmend ausdrückliche Public-Affairs-Managerinnen und –Manager mit politischer Interessenvertretung beauftragt. Die Politische Unternehmensberatung handelt im Auftrag ihrer entsprechenden Auftraggeber und vertritt deren Interessen.
Was empfiehlt die poltische Unternehmensberatung der politischen Interessenvertretung unter den Bedingungen der Mediengesellschaft? Diplomatisches Geschick, d.h.:

  • Absichten und die Wünsche jedes Beteiligten zu erkennen;
  • sogenannte Win-Win-Situationen zu suchen;
  • zu vermeiden, andere Verhandelnde bloßzustellen oder in die Enge zu treiben;
  • generell gilt es, den langfristigen Nutzen zu maximieren (es wäre undiplomatisch, sich einen kurzfristigen Nutzen zu sichern und dabei langfristige Konflikte zu riskieren).

Es existieren unzählige Vorgehensweisen oder Strategien, um die Interessen eines Unternehmens oder eines Verbandes durchzusetzen. Eine Vorgehensweise ähnelt der klassischen Diplomatie. Sie wird seit Jahrhunderten zur politischen Kommunikation zwischen den Großmächten verwendet. Viele Diplomaten bemühen sich, für ihre politische Interessenvertretung Kontakt zu einflussreichen Figuren in anderen Staaten herzustellen, um auf diesem Weg Zugang zur Führungsspitze eines Landes zu erhalten. Aber Zugang allein verspricht noch keinen Erfolg. Dafür bedarf es einer Public Affairs-Strategie die auf Issue-Management basiert. Weitere Mittel sind Politische PR oder auch die institutionell organisierte Teilhabe an Konsultationsverfahren der EU oder die Teilnahme an Anhörungen im Deutschen Bundestag: das klassische Lobbying.